ChatGPT hat sich in kürzester Zeit sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld etabliert. Aber wann ist es für Behördenmitarbeitende sinnvoll, diesen auf generativer KI-basierten Chatbot einzusetzen? In welchen Situationen kann ChatGPT die Arbeit erleichtern und Fragen beantworten? Hier geben wir einen Einblick in den Arbeitsalltag mit ChatGPT.
Innerhalb von nur fünf Tagen nach der Veröffentlichung konnte ChatGPT bereits eine Millionen Nutzerinnen und Nutzer für sich gewinnen. Diese Zahl wuchs innerhalb von drei Monaten auf über 100 Millionen an. Seitdem wird der KI-basierte Chatbot in verschiedenen Branchen sowohl privat als auch beruflich eingesetzt. Eine Studie des Massachusetts Institute of Technology attestierte den Nutzerinnen und Nutzern des Dienstes eine um bis zu 40 % gesteigerte Produktivität bei textgenerierenden Aufgaben. Auch Mitarbeitende der öffentlichen Verwaltung können von diesem Tool profitieren. Im Folgenden zeigen wir einige Beispiele, wie ChatGPT die Arbeit der Verwaltungsmitarbeitenden erleichtern kann. Als Anmerkung sei hier gesagt, dass es in Behörden eine Vielzahl von Stellenprofilen gibt, die alle ein eigenes Aufgabenportfolio besitzen. Daher werden die folgenden Beispiele nicht für jeden hilfreich sein. Sie können dennoch als Inspiration dazu dienen, um nach eigenen Methoden zu suchen das Tool in den Arbeitsalltag zu integrieren.
Korrekturlesen und Textoptimierung
ChatGPT kann eigene Texte auf Fehler überprüfen und Vorschläge zur Verbesserung der Lesbarkeit machen. Es kann auch Texte basierend auf Stichpunkten formulieren oder komplette Texte schreiben, was besonders bei kurzen Texten wie E-Mails nützlich ist. Bei längeren, von ChatGPT generierten, Texten fällt jedoch auf, dass sie oft oberflächlich bleiben.
Übersetzungen leicht gemacht
Sogenannte Transformer-basierte Sprachmodelle wie ChatGPT sind aktuell die besten maschinellen Übersetzter. ChatGPT kann laut eigener Aussage Texte in Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Niederländisch, Russisch, Japanisch und Chinesisch übersetzen. Hierbei ist zu beachten, dass ein Großteil der Trainingsdaten von ChatGPT in englischer Sprache sind und entsprechend Übersetzungen in und aus dem Englischen eine tendenziell höhere Qualität haben als Übersetzungen in und aus anderen Sprachen.
Wie auch bei anderen Funktionen gilt es hier zu beachten, dass dies keine Grundlage für offizielle Kommunikation sein sollte, da die Technologie Fehler machen kann. Für eine erste Kommunikation mit Bürgern, z. B. wenn kein Dolmetscher vorhanden ist, kann das Tool aber genutzt werden.
Datenschutz beachten
Beim Einsatz von ChatGPT ist der Datenschutz entscheidend. Behörden müssen geltende Datenschutzgesetze und -richtlinien einhalten. Sensible Informationen wie persönliche Identifikationsdaten, vertrauliche Behördeninformationen oder rechtlich geschützte Inhalte dürfen keinesfalls mit ChatGPT geteilt werden. Gesetzestexte oder öffentlich verfügbare Inhalte können bedenkenlos genutzt werden. „Oftmals ist es den Userinnen und Usern nicht bewusst, dass sie in dem Moment künstliche Intelligenz nutzen, was zu Unachtsamkeit führen kann. Gerade Online-Übersetzer oder Schreibassistenten wie DeepL Write benötigen erhöhte Aufmerksamkeit hinsichtlich sensibler Daten“, so Anselm Rohrer, CISO der Allgeier Unternehmensgruppe.
Fazit
ChatGPT ist kein Allheilmittel für alle Aufgaben im Arbeitsalltag. Insbesondere auf fachspezifische Aussagen sollte man sich nicht verlassen und im Zweifel einen Fachexperten hinzuziehen. Richtig eingesetzt kann es jedoch insbesondere bei textproduzierenden Aufgaben die Geschwindigkeit und Qualität der Arbeit verbessern. Jeder muss für sich herausfinden, inwiefern ChatGPT im eigenen Arbeitsalltag hilfreich ist.